Am frühen Morgen des 18.05.2017 wurde am südlichen Stadtrand von Bautzen eine Wölfin von einem Zug überfahren. Der Kadaver wird zur weiteren routinemäßigen Untersuchung an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin verbracht. Das Territorium des Cunewalde Rudels, welches im Jahr 2015/2016 erstmals nachgewiesen wurde, ist das nächstgelegene Wolfsterritorium zum Fundort. Aus diesem Gebiet liegen allerdings aus dem letzten Jahr nur wenige Wolfshinweise vor, sodass das Vorkommen von Wölfen dort aktuell ungeklärt ist. Mehr Informationen zur Identität der toten Wölfin wird die Untersuchung von genetischen Proben am Senckenberg Institut für Wildtiergenetik in Gelnhausen erbringen.
Bayern - Weiterer Wolf auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr nachgewiesen
Auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr konnte anhand der genetischen Auswertung einer Losungsprobe ein dritter Wolf nachgewiesen werden. Das Tier ist ein Männchen aus der zentraleuropäischen Tieflandpopulation – einem Elternrudel konnte es jedoch genetisch nicht zugeordnet werden. Durch den Abgleich mit Speichelproben des kürzlich gemeldeten Nachweises in der Pegnitzau soll geklärt werden, ob eines der Tiere vom Truppenübungsplatz Grafenwöhr nach Westen Richtung Pegnitzau / Veldensteiner Forst gewandert ist. Ergebnisse werden in ca. zwei Wochen erwartet.
Nachdem im Juli 2016 ein Wolf auf der tschechischen Seite des Erzgebirges nahe Königswalde nachgewiesen werden konnte (Kontaktbüro berichtete im Infobrief vom 16.01.2017) und in den letzten Monaten auch vereinzelte Wolfshinweise auf der sächsischen Seite vorliegen, wurde nun am 21.04.2017 ein Wolf auf einer Waldlichtung im Raum Altenberg im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge von einer automatisch auslösenden Kamera (Fotofalle) fotografiert. Das Foto wurde als eindeutiger Nachweis (C1) eingestuft. Bis jetzt gibt es allerdings noch keinen Hinweis darauf, dass der Wolf dauerhaft in der Region bleibt, das werden die nächsten Monate zeigen.
Bezugnehmend auf den Beitrag der SZ vom 18.04.2017 „Wolf reißt Schafe nahe am Dorf“ weist das Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ darauf hin, dass Wolfsübergriffe auf Schafe in der Nähe von menschlichen Siedlungen, wie zuletzt in Großdöbschütz (Gemeinde Obergurig, LK Bautzen), keine potenzielle Gefährdung für Menschen darstellen.
Bayern - Männlicher Wolf im Nationalpark Bayerischer Wald stammt vermutlich aus der Alpenpopulation
Seit November 2016 ist die Anwesenheit eines Wolfpaares im Nationalpark belegt. Die genetische Untersuchung einer im Dezember 2016 aufgefunden Losung ermittelte ein weibliches Tier aus der zentraleuropäischen Tieflandpopulation. Zwei Urinproben, die im Januar an nebeneinander führenden Spuren genommen wurden, belegen anhand der jetzt vorliegenden genetischen Bestimmung ein Tier aus der zentraleuropäischen Tieflandpopulation und ein Tier aus der südwestlichen Alpenpopulation. Damit ist wahrscheinlich, dass der männliche Wolf im Nationalpark aus der Alpenpopulation stammt.